Im Dunkeln
Der Raum ist absolut dunkel. Man hört Schritte, Flüstern und Atmen und erkennt allmählich an der Wand drei Personen, die mit Taschenlampen die Wand absuchen. Aber was suchen sie? Haben sie etwas verloren oder hoffen sie darauf einen Schatz zu finden, oder die Spuren eines Mörders oder eines außerirdischen Wesens zu entdecken? Eine Szene aus einem Horror, Thriller, Abenteuer- oder Science Fiction-Film?
Gedreht wurde genau vor dem Wandstück, auf das die Sequenzen dann zum Zeitpunkt der Ausstellung projiziert werden. D.h. realer und projizierter Raum fallen zusammen, werden zur Deckung gebracht. Der Videoprojektor wird quasi zur Taschenlampe, der die Wand beleuchtet und die geheimnisvolle Szene sichtbar macht. Der in den Lichtkegel des Projektors eintretende Betrachter wirft seinen Schatten auf eben diese Wand und wird so wiederum Teil der Projektion. Auch die Besucher der Ausstellung können sich mit Taschenlampen im Dunkeln orientieren. Leuchten sie allerdings auf die virtuellen Personen wird die Projektion zerstört und das was vermeintlich sichtbar war, wird unsichtbar. Die geheimnisvollen Gestalten haben sich in Luft aufgelöst, nur der reale Raum wird erkennbar.
Produziert an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Diese Videoprojektion war vom 7. bis 19.11.97 im Hohlkasten der Deutzer Brücke in Köln zu sehen
Die Darsteller: Klaus Gasteier, Cornelia Gerecke, Jürgen Jansen