Schützen schießen
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Schützen schießen

Schützen schießen

1993 – Installation für 8 Monitore

In einem etwa 10 m breiten Ausstellungsraum stehen sich links und rechts jeweils vier Monitore auf schwarzen Podesten in Augenhöhe gegenüber. Rechts erblickt der Besucher vier Armbrustschützen, die von links ins Bild kommen, den Bogen spannen und zum Schuss anlegen. Sie zielen auf die vier in den gegenüberliegenden Monitoren sichtbaren Zielscheiben. Mit lautem Schlag treffen die Pfeile ins Schwarze. Die Schützen verschwinden aus den rechten Monitoren, um die Bolzen aus den Zielscheiben herauszuziehen und diese gegen neue auszutauschen. Das Spiel beginnt von vorn.

Da die Videoschützen ihre Pfeile nicht ganz gleichzeitig abschießen, herrscht im Raum ein akustisches Chaos. Zischende Pfeile, ihr lautes Einschlagen in den Zielscheiben und der Hall von Schritte schwirren durch die Luft. Der in den Raum eintretende Besucher gerät unmittelbar in die Schusslinie dieser Installation. Es scheint, als würden die Videoschützen genau ihn anvisieren und verfolgen, egal wohin er sich bewegt.

Das, was hier zwischen den Monitoren passiert, nämlich das Fliegen der Pfeile und das Hinundhergehen der Schützen, also das nur akustisch Wahrnehmbare, das Unsichtbare, der Raum zwischen den Monitoren wird zum eigentlich Wesentlichen dieser Videoinstallation. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen den Monitoren.

Die Unterstützer des Projektes: die Stadt München, die das Projekt durch ein Stipendium förderte.

Produziert an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Die Installation war erstmal 1993 im Kunstbunker Tumulka in München zu sehen. Danach wurde sie 1994 in der Handwerkskammer Köln und auf der "Multiple Arts Maastricht" und 1996 in der Ausstellung "Ich & Du" im Museum für Gestaltung Zürich gezeigt.

Die Darsteller: Reiner Lützenkirchen, Norbert Ebelshäuser, Rolf Hagen und Stefan Fuhrmann (Armbrustschützen der "Schützenbruderschaft St. Sebastianus" in Köln-Stammheim) Der tatkräftige Helfer: Thomas Helmut Bock