Schaulust
Schaulust
Schaulust

Schaulust

1995 – 6 Videoprojektionen in 6 Fenster

Die sechs Fenster der Galerie Brigitte Schenk in Köln am Hohenzollernring wurden vom 7. bis 9. April 1995 abends von 21 bis 2 Uhr zu Projektionsflächen, die nur von außen zu besichtigen waren. Im Innenraum der Galerie standen 6 VHS-Player und 6 Videobeamer, die auf die mit Folie bespannten Fensterscheiben Videofilme projizierten. Fensterszenen. 4 Frauen und 2 Männer schienen dieses Haus zu bewohnen. Sie telefonierten, aßen, lasen, tanzten, zogen sich um, machten gymnastische Übungen, blickten aus dem Fenster, bekamen Besuch, putzten Fenster, montierten Jalousien, zogen Vorhänge zu usw..., was man am Fenster eben so tut. Die Fenster wurden nicht ständig bespielt. Es fanden Wechselspiele statt. Ein Durchlauf dauert ca. 30 Minuten und wiederholt sich dann ständig. Durch die unterschiedliche Rücklauf-zeit der Bänder, bzw. VHS-Player glich kein Durchlauf dem anderen, immer neue Kombinationen ergaben sich.

Eine Arbeit über den voyeuristischen Blick, über die Lust in fremde Fenster zu schauen und heimlich Men-schen zu beobachten, die sich unbeobachtet fühlen. Über den fernen Nahblick. Das Fenster als Einblick, als Öffnung nach innen, in den privaten Bereich. Ein "Schau-Spiel", das die zufällig vorbeikommenden Passanten und Passantinnen auf der Straße zu Zuschauern, zu Voyeuren macht. Das Fenster als Projektionsfläche, auch im psychologischen Sinne.

produziert an der Kunsthochschule für Medien Köln

"Schaulust" war 1996 in Den Haag auf dem World Wide Video Festival in den Fenstern des Organisationsbüros zu sehen.

Die Darsteller: Cornelia Gerecke, Kirsten Glauner, Markus Käch, Christian Weckerle, Ivar Smedstad, Suzi Zimmermann, Martin Ofori, Barbara Mattes, Ferdinand Lechtreck Die tatkräftigen Helfer: Klaus Gasteier, Roswitha Berger, Arne Ludwig Unterstützer und Betreuer: Andrew Pepper, Siegfried Zielinski, Helen Koriath, Lilo Mangelsdorff, Brigitte Schenk