Videowächter

Videowächter

1993 – Installation für 2 oder 4 Monitore

Zwei Museumswächter, die sich gewöhnlich in der Position des unauffälligen Beobachters befinden werden hier zum Gegenstand meiner Arbeit. Die, die auf Kunstwerke aufpassen sind selbst zum "Kunstwerk" geworden. Ein "Kunstwerk" passt auf die anderen Kunstwerke auf. Eine Videoüberwachung. Wozu sonst wurde die Videotechnik entwickelt?

Eine beinah lästig ausufernde Videoarbeit, die den Besucher auf Schritt und Tritt zu verfolgen scheint. Die beiden Video-Wächter beobachten und maßregeln die Besucher ("Nichts berühren bitte!", "Sie haben da was fallen lassen!"...), sie langweilen sich, räuspern oder schneuzen sich usw. - was Wächter eben so tun. Die beiden Herren werden von dem Medientheoretiker Siegfried Zielinski dargestellt und einem "echten" Wächter, Herrn Armin Lauter, der als Aufsicht im Museum Ludwig Köln tätig ist. Beide sind also, jeder auf seine Weise auch beruflich damit beschäftigt auf Erscheinungsformen der bildenden Kunst, insbesondere der neuen Medien zu achten, sie zu beobachten.

Die Wächter erscheinen mit ihrem Oberkörper in jeweils nur einem der Monitore, um dann im nächsten zu erscheinen, so als würden sie von einem Standort/Monitor zum anderen wandern. Durch dieses imaginäre Durchschreiten. Durchmessen des Raumes wird die Strecke, der Abstand zwischen den Monitoren mit einbezogen in die Installation, die sich wie eine Kette durch die Ausstellung schlängelt.

Produziert an der Kunsthochschule für Medien Köln.

Die Installation war erstmals auf der Art Cologne 93 am Stand der Kunsthochschule für Medien Köln zu sehen. Über Wulf Herzogenrath, dem Kurator der Ausstellung "Video-Skulptur in Deutschland seit 1963" wurde die Arbeit vom Institut für Auslandsbeziehungen gekauft und tourt seit dem durch die ganze Welt.